Schlingen ist eine 32-minütige, tonlose Schwarz-Weiß-Videoanimation. Sie zeigt eine kontinuierlich wachsende und sich wieder verjüngende Linie, die im Bildfeld eine konstante Formung und Deformierung erzeugt. Diese Linie dient als zentrales Element und schafft eine dynamische visuelle Erzählung, die ständig im Wandel ist.
Die Animation vermittelt einen zeichnerischen Gestus und das Gefühl, an der Entstehung der Zeichnung teilzunehmen. Die Betrachter werden verführt, der Linie zu folgen, die sich mal gespannt, mal schlaff, mal dick, mal dünn, offen oder geschlossen präsentiert. Die Schlingen sind abstrakt, doch sie erzeugen immer wieder figurative Ansätze, die ein Gefühl des Erkennens hervorrufen. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen dem, was sichtbar ist, und den Assoziationen, die bei den Betrachtern geweckt werden.
Die Animation erzeugt einen konstanten Trompe-l’œil-Effekt, indem sie den Eindruck vermittelt, dass konkrete Formen und Figuren auftauchen. Sie oszilliert zwischen dem Erkennen von figurativen, narrativen Ansätzen und dem Zerfall des eben Erkannten in eine verästelte Abstraktion.
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Schlingen is a 32-minute silent black-and-white video animation. It presents a continuously growing and tapering line that generates a constant process of shaping and deforming within the frame. This line serves as the central element, creating a dynamic visual narrative in perpetual transformation.
The animation conveys a gestural, drawing-like quality and evokes the sensation of participating in the act of drawing itself. Viewers are drawn to follow the line as it shifts between tension and slackness, thickness and thinness, openness and closure. The loops are abstract, yet they repeatedly suggest figurative elements that trigger moments of recognition. A dialogue emerges between what is seen and the associations that arise in the viewer’s mind.
The animation produces a persistent trompe-l’œil effect by giving the impression that concrete forms and figures are about to emerge. It oscillates between fleeting glimpses of figurative or narrative structures and their immediate dissolution into branching abstraction.